Sehr geehrte Frau Bundesministerin,
mit Entsetzen habe ich von PETA Deutschland e.V. erfahren, dass Tiere in Deutschland noch immer zu Abertausenden Leid und Tod in Tierversuchen ausgesetzt sind, für die längst tierfreie Alternativen möglich sind.
Besonders das Beispiel Botulinumtoxin ist eindrücklich und äußerst abstoßend: Für das Nervengift, das sowohl medizinische als auch ästhetische Belange bedient, werden pro Produktionseinheit etwa 100 Mäuse „verbraucht“. Für den sogenannten LD50- Test wird den wehrlosen Tieren das Gift injiziert. Die Mäuse erleiden Sehstörungen, Muskellähmungen und Atemnot – ihr Todeskampf erstreckt sich über bis zu vier Tage, bis sie schließlich qualvoll ersticken. Das besonders Erschreckende dabei: Für manche Botox-Präparate existieren bereits tierfreie Alternativen, die jedoch allesamt von den Herstellerfirmen selbst entwickelt wurden. Forscher mit innovativen Ideen – aber ohne Unterstützung durch einen großen Pharmakonzern – sind auf Partner in der Industrie angewiesen, denn ansonsten sind ihre Ideen nutzlos. Das Beispiel Botox ist nur eines von vielen. Forschungsmethoden, die ohne das Leid von Tieren auskommen, müssen endlich stärker gefördert und mit Entschiedenheit unterstützt werden! Seit 1980 wurden bislang nur 560 tierversuchsfreie Projekte mit einem Gesamtvolumen von 180 Millionen Euro gefördert – im Gegensatz zu mehreren Milliarden Euro, die Ihr Haus pro Jahr in Versuche mit Tieren investiert!
Ich appelliere an Sie als Leiterin der Obersten Bundesbehörde für Bildungs- und Forschungsbelange, die tierleidfreie Alternativmethodenforschung zu stärken und die finanzielle Umverteilung zugunsten der Alternativmethodenforschung anzustoßen.
Mit freundlichen Grüßen